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🧩 Level 4 – Übungsauswahl

Wie du die richtigen Bewegungen für deine Ziele auswählst

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Verfasst von Goran
Diese Woche aktualisiert

Übungsauswahl definiert, wie du die Prinzipien des Trainings anwendest. Sie ist die Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis – der Faktor, der deine Ergebnisse wirklich bestimmt. Ihre Bedeutung hängt von deinem Ziel ab: Kraft, Hypertrophie oder allgemeine Balance.

Für Kraftathleten liegt die Priorität auf den spezifischen Wettkampfbewegungen (z. B. Kniebeuge, Bankdrücken, Kreuzheben). Ihre Leistung hängt davon ab, wie effizient sie Kraft in diesen Übungen ausdrücken können, daher dreht sich der Großteil ihres Trainings um diese Übungen und ihre Variationen.

Bei Hypertrophie ist das Ziel, den Muskel effektiv aus verschiedenen Winkeln und Bewegungsmustern zu stimulieren. Hier spielt die Biomechanik eine Schlüsselrolle. Zwei Personen können dieselbe Übung ausführen, aber eine aktiviert den Zielmuskel möglicherweise besser, einfach aufgrund von Unterschieden in der Gliedmaßenlänge oder Gelenkbeweglichkeit.

Schließlich sollten Athleten oder Benutzer, die sich auf die ästhetische Entwicklung konzentrieren, Übungen wählen, die zu ihrer Struktur passen und helfen, schwächere Bereiche auszugleichen.

"Übungsauswahl ist die Kunst, Bewegung und Zweck aufeinander abzustimmen."


⚖️ Allgemeine Prinzipien der Übungsauswahl

1. Wähle entsprechend deinem Ziel

Dein Hauptziel definiert deine grundlegenden Bewegungen:

  • Für Kraft: Priorisiere Verbundübungen, die es dir ermöglichen, schwere Lasten über einen vollen Bewegungsumfang zu bewegen (z. B. Kniebeuge, Kreuzheben, Bankdrücken, Klimmzüge).

  • Für Hypertrophie: Integriere Variationen und Isolationsbewegungen, um die Muskeln aus verschiedenen Winkeln zu bearbeiten (z. B. Schrägbankdrücken, Beinstrecken, Kabelziehen am Turm).

2. Biomechanik und Komfort

Die „beste“ Übung ist kein Universalkonzept – es ist diejenige, die es dir erlaubt, dich effektiv und sicher zu bewegen.

Wenn eine Übung Unbehagen verursacht oder du die richtige Form nicht halten kannst, modifiziere sie:

  • Passe deinen Griff, Stand oder Bewegungsumfang an.

  • Verwende alternatives Equipment (Maschinen, Kabel, Kurzhanteln).

  • Ersetze die Bewegung durch eine andere, die eine ähnliche Muskelaktivierung hat, aber besser zu deiner Struktur oder deinem Zustand passt.

3. Spezifität und Balance

Selbst im Hochleistungstraining ist Balance unerlässlich. Zum Beispiel sollte ein Powerlifter, der schwer Kniebeugen macht, dennoch einbeinige oder Übungen für die hintere Kette (posterior chain) einbauen, um Dysbalancen zu vermeiden.

In Gravl wechseln deine Programme automatisch zwischen Verbund- und Zubehörübungen (Accessory-Übungen), um eine ausgewogene Entwicklung zu fördern.


🎯 Vielfalt und Anpassung

Vielfalt kann die Gesamtentwicklung fördern, aber ein zu häufiges Wechseln der Übungen verhindert messbare Fortschritte.

Es wird empfohlen, Übungen alle 4 bis 8 Wochen zu rotieren, wobei deine Hauptübungen (Main Lifts) konsistent bleiben, während Zubehörübungen oder Winkel variiert werden.

✅ Beispiele für smarte Vielfalt:

  • Wechsle von Flachbankdrücken → Schrägbankdrücken mit Kurzhanteln, um die obere Brust zu betonen.

  • Ersetze Kniebeugen (Back Squat) → Beinpresse oder Ausfallschritte, wenn die Erholung schwierig wird.

  • Wechsle zwischen Klimmzügen → Überzügen (Pullover), um die Widerstandskurve zu ändern.

🚫 Vermeide exzessive Modifikation:

Wenn du ständig alle deine Übungen änderst, wirst du nicht genügend Reize für eine Anpassung ansammeln.


🔎 Wie Gravl die Übungsauswahl anwendet

Gravl nutzt KI-gesteuerte Logik, um dein Ziel, deinen Erholungslevel und das verfügbare Equipment zu kombinieren und die effektivsten Übungen für dich auszuwählen.

  • Wenn dein Ziel Kraft ist, priorisiert es mehrgelenkige Bewegungen mit Lastprogression und niedrigeren Wiederholungsbereichen.

  • Wenn dein Ziel Hypertrophie (Muskelwachstum) ist, beinhaltet es mehr Winkel, Isolationsübungen, Tempokontrolle und mittlere Wiederholungsbereiche (8–15).

  • Wenn du Unbehagen oder Einschränkungen erfährst, ermöglicht dir die App, bestimmte Bewegungen auszuschließen und ersetzt sie automatisch durch sicherere Varianten.


⚙️ Praktische Tipps zur Übungsauswahl

🔹 Für Kraft:

  • Widme 60–70% des Gesamtvolumens den Hauptübungen (Main Lifts).

  • Füge 1 bis 3 Zubehörbewegungen pro Muster hinzu (z. B. Hip Thrust, Front-Kniebeuge, Langhantelrudern).

  • Halte eine moderate und konsistente Vielfalt bei, damit du die Progression verfolgen kannst.

🔹 Für Hypertrophie:

  • Kombiniere Verbund- und Isolationsübungen.

  • Bearbeite jeden Muskel aus 2 bis 3 verschiedenen Winkeln pro Woche.

  • Behalte dieselben Übungen für 4–8 Wochen bei, bevor du rotierst.

🔹 Für allgemeine Fitness oder Balance:

  • Integriere Push-, Pull-, Hinge-, Squat- und Core-Bewegungsmuster.

  • Priorisiere Übungen, die sich für deine Gelenke natürlich und stabil anfühlen.

  • Rotiere Zubehörübungen schrittweise, um Überlastung oder Monotonie zu verhindern.


💭 Fazit

Bei der Übungsauswahl geht es nicht darum, die „perfekte“ Bewegung zu finden – es geht darum, diejenige zu finden, die am besten zu deiner Struktur, deinem Ziel und deiner Konstanz passt.

"Die beste Übung ist nicht die, die jeder macht, sondern die, die dich deine beste Leistung erbringen lässt – und das nachhaltig."

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